Nationalsozialismus • Ideologie, Definition (2024)

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Nationalsozialismus Definition

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(00:15)

Unter Nationalsozialismus (NS) verstehst du die nationalistische, rassistische und antisemitische (judenfeindliche) politische Bewegung, die in Deutschland zwischen 1933 und 1945 vorherrschte. In dieser Zeit beherrschte die Nationalsozialistische DeutscheArbeiterpartei (NSDAP) Deutschlandin einer totalitären Diktatur. Das heißt, dass sie die einzige wählbare Partei war und ihr Parteiführer Adolf Hitler als Alleinherrscher regierte.

Nationalsozialismus • Ideologie, Definition (1)

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Die Weltanschauung des Nationalsozialismus (NS-Ideologie) wurde bereits den Kindern in den Schulen beigebracht.Und die Nazis unterdrückten oder töteten Menschen, die nicht in ihr Weltbild passten, oder die ihre Weltanschauung nicht teilten. Dieser Ideologie fielen über 5 Millionen Juden und mehrere Hunderttausend Sinti und Roma zum Opfer. In die Zeit des Nationalsozialismus fällt außerdem der Zweite Weltkrieg mit über 60 Millionen Todesopfern.

Aber was genau war die Weltanschauung des Nationalsozialismus?

Ideologie des Nationalsozialismus Zusammenfassung

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Wichtige Bestandteile der NS Ideologie waren Rassismus und Antisemitismus (Judenhass). Die Nazis behaupteten, dass das deutsche Volk zur arischen Rasse gehörte – einer angeblich überlegenen Rasse, die über alle anderen herrschen sollte. Im Gegensatz dazu bezeichneten die Nationalsozialisten andere Bevölkerungsgruppen – vor allem die Juden – als „minderwertig“ oder gar „wertlos“. Diese sogenannte Rassenlehre wurde bereits in der Schule unterrichtet – wie eine Religion.

Außerdem war die NS-Ideologie geprägt von einemFührerkult. Das heißt, dass die Bevölkerung daran glauben sollte, dass Hitler wirklich der starke Mann ist, der das Beste für seine Untertanen erreichen will und kann. Deshalb sollten die Menschenihm auch bedingungs- und kritiklos folgen. Daran erinnerten die Nazis die Bevölkerung immer wieder durch Plakate, Hakenkreuzflaggen oder andere Propaganda (Meinungsmanipulation). Das führte dazu, dass ein sehr großer Teil der Bevölkerung den Nazis glaubte und folgte. So setzte sich die NS-Ideologie schließlich erfolgreich in der Bevölkerung durch.

Aufstieg des Nationalsozialismus

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(01:47)

Aber wie konnten die Nazis überhaupt an die Macht kommen? Schon in den 1920er Jahren versuchte Hitler durch einen Putsch an die Macht zu kommen. Aber er scheiterte. Erst 1932 gelang es der NSDAP, legal stärkste Kraft im deutschen Parlament zu werden.

Hitlerputsch

Die ersten Anzeichen des Nationalsozialismus begannen 1919, als aus der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) die NSDAP wurde. Hitler trat ihr sehr früh bei. Aber nicht nur in Deutschland konntest du faschistische Bewegungen beobachten. 1922 kam der italienische Faschist Mussolini erfolgreich mit einem Putsch an die Macht.Adolf Hitler versuchte am 8./9. November 1923 dasselbe im Deutschen Reich.

Nationalsozialismus • Ideologie, Definition (2)

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Der Hitlerputschscheiterte aber und Hitler wurde zu 5 Jahren Haft verurteilt. Aber er wurde bereits nach 8 Monaten wieder vorzeitig entlassen und versuchte nun, auf legalem Wege an die Macht zu kommen.

Legaler Aufstieg des Nationalsozialismus

Hitler schaffte es, die deutschen Bürger von der Idee des Nationalsozialismus zu überzeugen. Dabei half es ihm, dass die Bürger von der Demokratie in der Weimarer Republik nicht überzeugt waren. Sie glaubten, dass die große Wirtschaftskrise in den 1920ern an der Demokratie lag.

Außerdem waren einige Menschen sehr wütend, weil sie den Versailler Vertragals ungerecht empfanden. Denn der Vertrag bezeichnete Deutschland als Schuldigen des Ersten Weltkriegsund verpflichtete das Deutsche Reich zu großen Schuldenzahlungen.

Die große Unzufriedenheit half Hitler und der NSDAP, in der Bevölkerung beliebt zu werden. Denn die NSDAP versprach, dass sie die Probleme der Bürger lösen würde. Deswegen gewann Hitlers Partei auch die Wahl 1932 auf legalem Weg. Hitler hatte also viele Unterstützer in der Bevölkerung. Außerdem wurde er von seinen Kritikern stark unterschätzt. Kaum jemand glaubte, dass er seine Ideologie wirklich so skrupellos durchsetzen würde.

Die sogenannte Machtergreifung

Die Herrschaft des Nationalsozialismus begann mit der sogenannten Machtergreifung am 30. Januar 1933, als Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde. Dabei ist der Begriff eigentlich irreführend, weil Hitler die Macht nicht selbstständig ergriff. Die NSDAP hatte die Wahl 1932 gewonnen und Hitler wurde rechtmäßig zum Kanzler ernannt.

Die Nationalsozialisten führten den Begriff der Machtergreifung nur ein, um Hitler als den mächtigen Führer darzustellen, der sich seine Macht selbstständig entgegen aller Widerstände genommen hatte. Um dich von dieser Sichtweisezu distanzieren, kannst du „Machtübertragung“ oder „sogenannte Machtergreifung“ sagen.

Zur sogenannten Machtergreifung zählst du aber auch die Phase bis Ende 1934, in der Hitler systematisch die Weimarer Verfassung aushebelte und Deutschland in eine Diktatur umwandelte. Seine wichtigsten Schritte auf dem Weg zum Diktator solltest du dir merken: die Reichstagsbrandverordnung, das Ermächtigungsgesetz und die Gleichschaltungsgesetze. Mit ihnen festigte Hitler die Macht des Nationalsozialismus im Deutschen Reich.

Reichstagsbrandverordnung

  • erlassen am 28.02.1933
  • Möglichkeit, freie Meinungsäußerung, Versammlungsfreiheit und Postgeheimnis außer Kraft zu setzen
  • ermöglicht die Verhaftung von Kommunisten

Als am 27. Februar 1933der Reichstag brannte, machte Hitler schnell die Kommunisten dafür verantwortlich. Bis heute weiß man nicht sicher, ob das der Wahrheit entsprach. Widerlegen kann man es aber auch nicht. Hitler nahm den Reichstagsbrand zum Anlass für die Reichstagsbrandverordnung. Jetzt konnte er nach Belieben Grundrechte wie die freie Meinungsäußerung, die Versammlungsfreiheit und das Postgeheimnis außer Kraft setzen. Er brauchte nur zu behaupten, dass er damit „kommunistische staatsgefährdende Gewaltakte“ bekämpfte.

Ermächtigungsgesetz

  • erlassen am 23.03.1933
  • hob die Gewaltenteilung auf
  • Hitler durfte Gesetze erlassen

Mit dem Ermächtigungsgesetz entmachtete der Reichstag sich selbst. Denn Hitler durfte nun selbst Gesetze erlassen und war dabei nicht mehr an den Reichstag (Parlament) gebunden.

Gleichschaltung

  • Entwicklung von 1933 bis 1934
  • Politik, Wirtschaft, Kultur, soziales Leben nur noch nach NS-Ideologie
  • Verbot von allen anderen Organisationen (z.B. Gewerkschaften, SPD)

Mit der Gleichschaltung eliminierte Hitler bis 1934 die gesamte Vielfalt des Lebens. Alle Organisationen aus Wirtschaft, Politik und Kultur mussten NS-Organisationen beitreten.

Nationalsozialismus • Ideologie, Definition (3)

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Alle übrigen wurden verboten. Das bedeutet, dass du zum Beispiel keine Partei außer der NSDAP mehr wählen konntest. Du konntest als Kind nur noch in Vereine gehen, die von den Nazis geleitet wurden, z.B. die Hitlerjugend (HJ). Damit stellte Hitler sicher, dass sich seine Ideologie in der Bevölkerung durch setzte.

Herrschaft des Nationalsozialismus

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(02:46)

Jetzt weißt du, wie die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Aber wie konnten sie sich dort halten? Das schaffte Hitler auf zwei konkreten Wegen. Auf der einen Seite stellte er die Bevölkerung zufrieden und sorgte so dafür, dass sie den Nationalsozialismus gut fand (Propaganda). Auf der anderen Seite ging er mitaller Härte gegen Widerstand vor.

Propaganda im Nationalsozialismus

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(03:05)

Der Führer überzeugte die Bevölkerung vom Nationalsozialismus durch eine Propaganda, die ihresgleichen suchte. Unter Propaganda verstehst du, dass die Meinung der Bevölkerung gezielt beeinflusst wird. Ziel der NS-Propaganda war es, die Bevölkerung zu überzeugen, dass der Nationalsozialismus gut ist und man gegen seine Kritiker vorgehen muss. Die NS-Ideologie wurde schon in der Schule unterrichtet. Überall hingen Hakenkreuzflaggen oder Plakate vom Nationalsozialismus oder von Hitler selbst als starkem Führer. Dadurch entwickelte sich der Führerkult.

Die meisten Deutschen glaubten wirklich, dass Hitler der mächtige Mann war, der das Deutsche Reich wieder zu alter Stärke führte. Schließlich stellte er sie auch mit beliebten Freizeitorganisationen zufrieden und errichtete Hilfswerke gegen Hunger und Armut – natürlich immer mit dem Hinweis, dass du als deutscher Bürger das alles nur dem starken Führer und dem Nationalsozialismus zu verdanken hattest. Auch die Olympischen Spiele 1936 brachten Hitler unglaublich hohe Sympathiewerte ein.

Nationalsozialismus • Ideologie, Definition (4)

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Du siehst, wie gut die Propaganda funktionierte, wenn du bedenkst, dass Hitlers Sympathiewerte noch stiegen, obwohl Deutschland bereits seit spätestens 1934 eindeutig eine Diktatur war. Und außerdem wurden bereits seit dem Erlass der Nürnberger Gesetze 1935 Juden und andere Minderheiten gesetzlich benachteiligt – später dann auch verfolgt und ermordet (Holocaust). Davon wollten viele Deutsche jedoch nichts wissen, denn ihnen selbst hatte Hitler wirklich geholfen. Es ging ihnen besser als während der Weimarer Republik. Dass die Wirtschaftskrise der 1920er wohl auch ohne den Nationalsozialismus geendet hätte, verschwieg das NS-Regime bewusst.

Widerstand im Nationalsozialismus

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Und wer doch nicht vom Nationalsozialismus überzeugt war, wurde hingerichtet oder behielt seine Meinung für sich, weil er Angst hatte, hingerichtet zu werden. Es wäre falsch zu behaupten, dass jeder Deutsche Hitler blind gefolgt ist. Es gab in den 12 Jahren des NS-Regimes zahlreiche Widerstandsbewegungen, z.B. die Weiße Rose. Aber alle Widerstände und Attentatsversuche auf Hitler wurden unterbunden und mit Hinrichtungen bestraft.

Und so schaffte es Hitler, dass ihn seine Bevölkerung nicht stürzte, obwohl er über 5 Millionen Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Alte, Kranke, Behinderte und politische Gegner ermorden ließ. Und obwohl er den Zweiten Weltkrieg startete, der über 60 Millionen Menschen das Leben kostete. Der Schlüssel zu seinem „Erfolg“ war dabei: Viele glaubten durch die Propaganda wirklich, er hätte Recht. Und alle anderen hatten Angst oder wurden hingerichtet.

Das Ende des Nationalsozialismus

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(04:52)

Jetzt fragst du dich vielleicht, wie der Nationalsozialismus besiegt werden konnte. In gewisser Weise war sogar die NS-Ideologie selbst dafür verantwortlich, dass sie schließlich unterging. Denn Hitler wollte Lebensraum für die sog. „arische Rasse“ schaffen. Dafür griff er die Sowjetunion an, wo Slawen lebten. Die mussten nach seiner Rassenlehre den Ariern Platz machen. Diesen Krieg verlor er allerdings. Zusammen mit den Briten und Amerikanern konnten die sowjetischen Truppen das Deutsche Reich zur bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 zwingen. Hitler selbst nahm sich bereits am 30. April 1945 selbst das Leben. Damit war der Nationalsozialismus besiegt.

Rassenlehre

Ein wichtiger Bestandteil der NS-Ideologie war die sog. Rassenlehre. Auch dazu haben wir einen Beitrag für dich. Schau ihn dir unbedingt an.

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